23082018
Ich stehe an der Bushaltestelle in Berlin und warte auf den Bus, der mich zum Flughafen bringen soll. Der Tag war verrückt: wenig Schlaf, viele Postbesuche, nebenher Bewerbungen eingereicht. Die letzten Wochen waren verrückt, die letzten Monate. Arbeiten, Masterarbeit, die Frage nach dem danach, Freunde sehen, tanzen gehen, wieder Freunde sehen. Emotionale Hochs, emotionale Tiefs, aber am Ende alles gut. Ich setze mich auf den Betonvorsprung an der Haltestelle und warte. Der Bus kommt nicht. Ich rufe einen Freund an, der vorübergehend bei uns wohnt. “Kannst du mich zum Flughafen fahren?”. Die Autobahn Richtung Schönefeld. Die Sonne scheint ins Auto, ich lege die Füße auf das Amaturenbrett. “Ein letzten Mal die Beine hochlegen, bevor der Schreibmarathon losgeht”, denke ich. Ich fliege nach London, um meine Masterarbeit abzugeben. Die Fülle der Eindrücke und Emotionen und natürlich auch der Hang, alles in Berlin mitzunehmen, haben mich in meinem Zeitplan zurückgeworfen. Ich werde eineinhalb Wochen in London sein. Verrückt will man meinen, wie soll ich da etwas schaffen? Ich schaffe etwas, weil London kein Städtetrip für mich ist, es ist kein Besuch von Freunden. Es ist Zurückkehren in eine Art Heimat. Weiterlesen