London: Being back is weirdly normal instead of normally weird.

london berlin223082018

Ich stehe an der Bushaltestelle in Berlin und warte auf den Bus, der mich zum Flughafen bringen soll. Der Tag war verrückt: wenig Schlaf, viele Postbesuche, nebenher Bewerbungen eingereicht. Die letzten Wochen waren verrückt, die letzten Monate. Arbeiten, Masterarbeit, die Frage nach dem danach, Freunde sehen, tanzen gehen, wieder Freunde sehen. Emotionale Hochs, emotionale Tiefs, aber am Ende alles gut. Ich setze mich auf den Betonvorsprung an der Haltestelle und warte. Der Bus kommt nicht. Ich rufe einen Freund an, der vorübergehend bei uns wohnt. “Kannst du mich zum Flughafen fahren?”. Die Autobahn Richtung Schönefeld. Die Sonne scheint ins Auto, ich lege die Füße auf das Amaturenbrett. “Ein letzten Mal die Beine hochlegen, bevor der Schreibmarathon losgeht”, denke ich. Ich fliege nach London, um meine Masterarbeit abzugeben. Die Fülle der Eindrücke und Emotionen und natürlich auch der Hang, alles in Berlin mitzunehmen, haben mich in meinem Zeitplan zurückgeworfen. Ich werde eineinhalb Wochen in London sein. Verrückt will man meinen, wie soll ich da etwas schaffen? Ich schaffe etwas, weil London kein Städtetrip für mich ist, es ist kein Besuch von Freunden. Es ist Zurückkehren in eine Art Heimat. Weiterlesen

What grows? // August

What Grows AugustIllustration und Schrift by #partnerinthyme Judith Blumberg (@trainingmyotherhand)

August, der Höhepunkt des Sommers, aber nicht der Höhepunkt der Erntesaison! Tatsächlich kommen diesen Monat nur vier Gemüsesorten zu der Ernte hinzu: Mais, Kürbis, Radieschen und Butterrüben. Das gesamte Ernterepertoire findet ihr wie immer ganz unten. Viel Spaß!

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Urlaubserinnerungen an Regentagen // Eine Reise nach Athen

Der Zufall ist diese Tage ganz gewitzt! Seit Montag schon kleidet sich der britische Himmel in ein leichtes Grau und gestern Morgen, als ich in den Flieger nach Berlin stieg, riss der Himmel auf und wartete mit dem schönsten Sonnenschein auf. In Berlin verhält es sich anders herum; dort begutachtete ich zu Beginn der Woche sonnengetränkte Instagram Fotos während jetzt fürs Wochenende Weltuntergang angesagt ist. Halleluja!

An solchen Tagen verbringe ich überdurchschnittlich viel Zeit auf Reiseseiten, durchforste die günstigsten Angebote und träume von gestreiften Liegepolstern  und schattigen Plätzchen im Warmen. Ein Blick aufs Konto verrät: das wird dieses Jahr nichts. Die gute Laune lasse ich mir davon aber nicht verderben und begebe mich stattdessen auf Zeitreise. Auf Zeitreise in die Vergangenheit nach Athen, wo ich vor genau einem Jahr ein paar herrliche Tage verleben durfte.

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What grows? // Juni

JuniIllustration und Schrift by #partnerinthyme Judith Blumberg (@trainingmyotherhand)

Das Wetter lässt auf baldigen Dauersommer hoffen und die Gemüseauswahl wird ab jetzt auch immer üppiger ausfallen. Passend dazu stellen wir euch diesen Monat Salate vor, die man gut in Einmachgläser füllen und auf die nächste Gartenparty oder in den Park mitnehmen kann. In einer Mittagspause machen sich die meisten auch nicht schlecht. Und weil dafür meine liebe Freundin Luisa Expertin ist, hilft sie mir ab diesem Monat bei der Rezeptkreation. Im vergangenen Jahr hat Luisa nämlich das wunderschön gestaltete und mit vielen tollen Rezepten gespickte Kochbuch „Pause im Glas“ herausgebracht, das euch für die aufkommende Langeweile in der Mittagspause bestimmt ein paar Inspirationen bietet.

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What grows? // Mai

What grows Mai
Illustration und Schrift by #partnerinthyme Judith Blumberg (@trainingmyotherhand)

Der April, der April, der macht was er will. Auch viel zu schnell vorübergehen – genauso wie der Mai. Hier sind wir schon am 25. und kommen erst jetzt mit der saisonalen Gemüsereihe, die letzten Monat gestartet wurde. Alles aber nur halb so wild, denn die Erntezeit hat begonnen und alle hier vorgestellten Lebensmittel dürfen auch noch im Juni problemlos in den Einkaufskorb wandern. Der nahende Sommer spielt dem vollen und/oder unorganisierten Terminkalender alle passenderweise ideal in die Karten.

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What grows? // April

April gelbIllustration und Schrift by #partnerinthyme Judith Blumberg (@trainingmyotherhand)

Erdbeeren im Februar? Spargel im Dezember? Wann wächst eigentlich was in Deutschland? Das habe ich mich letztens gefragt und bin–völlig ahnungslos–auf interessante Dinge gestoßen: zB. im April wachsen nur ganze vier Gemüsesorten in DE. Eine weitere Erkenntnis: selbst Supermärkte beziehen saisonal wachsendes Gemüse oftmals regional, was wiederum durch kürzere Lieferwege CO2 spart. Außerdem soll saisonale Nahrung gut fürs Immunsystem sein und die Spargelvorfreude, die zumindest jedes Jahr meinen März versüßt, kann so auch auf andere Lebensmittel übertragen werden. Ein guter Deal? Find ich auch. Passend dazu gibt es ab jetzt jeden Monat eine Liste mit saisonalen Gemüsesorten inklusive Rezeptanregungen, die liebend gerne ergänzt werden können.

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Eine Lanze für die Unzufriedenheit // London #6

january-bluesEine mir sehr nahe stehende Person hat einmal zu mir gesagt, dass ich ein sehr unzufriedener Mensch sei. Der Kommentar hat mich zuerst schockiert, dann traurig und dann nachdenklich gemacht. Ich habe mir die Bemerkung wirklich zu Herzen genommen, habe in vielen Situationen danach an sie gedacht und mein Verhalten mit ihr abgeglichen. Im Großen und Ganzen hat die Bemerkung mich aber vorrangig verletzt. Denn mit dieser Aussage klang auch eine Art Vorwurf mit: du schätzt Dinge nicht genug wert. Du wirst immer unzufrieden sein, egal was du machst. Du hast keinen Sinn für Zufriedenheit und dein Hang zur Unzufriedenheit hat keine ehrliche Referenz, sondern ist lediglich ein Drang nach stetiger Veränderung, weil es irgendwo immer noch besser, größer, schöner ist. Du erreichst Ziele, um neue zu setzen ohne jemals anzukommen. Aber ist das wirklich so?

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Leseliste Numero Uno

leseliste6Freunde, der Januar hat mich schlichtweg überrollt. Ist es wirklich schon 2017 und ist der erste Monat tatsächlich schon um? Wo ist die Zeit geblieben? Neue Artikel zu schreiben, habe ich tatsächlich immer auf die lange Bank geschoben. Eine Essay Abgabe, die Rückkehr nach London, Unianfang und zwei Arbeitstermine lähmten schlichtweg die Tipp Finger. Hinzu gesellte sich dann noch die Angst, dass das ganze hier nur eine Eintagsfliege gewesen wäre. Ob das so ist, kann ich immer noch nicht sagen und die Ideen sprudeln gerade tatsächlich nicht so heraus, aber ein paar schöne Entdeckungen des letzten Jahren möchte ich mit euch teilen. Wem der Januar ähnlich zugesetzt hat wie mir–Trump, Muslim Ban, etcpp. tragen auch ihre Schuld–der sehnt sich vielleicht auch nach ein paar Momenten Gedankenferien oder externer Beschallung. Es folgen also ein paar Texte, die ich besonders interessant fand, eine Dokuempfehlung und das wohl für mich persönlich einflussreichste Buch des letzten Jahres. Und noch ein oder zwei Artikel, die vergnüglich oder nachdenklich daher kommen, aber garantiert nicht langweilig sind (wenn man denn dann meinem Geschmack vertrauen mag).

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Heilig Abend, wir müssen reden.

christmas
Morgen Abend ist es soweit, der besinnlichste aller Tage, der Tag der Liebe und Glückseligkeit steht vor der Tür. Seit Wochen treibe ich mich in heimelig geschmückten Cafés, schön beleuchteten Straßen und auf Weihnachtsfeiern mit lieben Menschen rum. Die Vorweihnachtszeit ist mir tatsächlich eine der liebsten des Jahres, das Weihnachtsfest am 24. könnte mir dahingegen durchaus gestohlen bleiben. Von Medien und auch einigen Freunden wird mir vermittelt, dass an den Weihnachtstagen alles ideal sein wird – Familie, Liebe und Glückseligkeit, das schöne Gefühl nach Hause zu kommen, umsorgt zu sein. Ich will nicht sagen, dass das Gegenteil bei mir der Fall ist, aber doch eine deutlich abgewandelte Version. Diese treibt mir, trotz des vorhandenen Bewusstseins über die teilweise bloß scheinheilig ideale Familienfeier, jedes Jahr erneut ein paar Tränchen ins Auge. Man will meinen man gewöhne sich an wiederkehrende Umstände.

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